

In der zweiten Generation kombiniert die neue Leica Q2 einen üppigen 47-Megapixel-Vollformatsensor mit einer lichtstarken 28-mm-Festbrennweite in einem handlichen Kompaktgehäuse mit Wetterschutz. Was sie noch auszeichnet lesen Sie in unserem Test.
Wer die neue Leica Q2 in den Händen hält, gerät schnell ins Schwärmen: Mit Vollformatsensor, schnellem Autofokus und neuem hochauflösenden OLED-Sucher führen die Traditionshersteller aus Wetzlar die Leistungsmerkmale ihrer kompakten Q-Klasse konsequent weiter.
Zur fast verdoppelten Sensorauflösung gegenüber dem Vorgänger kommen 4K-Videoaufnahmen und ein nun wettergeschütztes Gehäuse aus robuster Magnesiumlegierung. Kehrseite der Medaille: Mit einem Preis von knapp 4800 Euro ist die „Kompakte“ richtig teuer.
Im
Preis ist die 28-mm-Festbrennweite zwar bereits mit drin, diese aber
eben auch fest eingebaut. Zum Vergleich: Die Sony Cybershot DSC- RX1R II
(unser Test) bietet mit 42,5-MP-Vollformatsensor und 2/35-mm-Festbrennweite ein ähnliches Leistungspaket, kostet aber nur knapp 3100 Euro.
Sensor und Objektiv
Leica nutzt in der Q2 einen vollformatigen CMOS-Sensor mit den gleichen Maßen (24 mm x 32 mm) wie in der Q, der aber statt wie bisher mit 24 Megapixeln nun mit üppigen 47,3 Megapixeln aufwartet. Hinzu tritt der Maestro-Bildprozessor der neuesten Generation.
Dass Panasonic mit seiner neuen Systemkamera S1R (unser Test) kürzlich die gleiche Sensorauflösung vorgestellt hat, ist angesichts der engen Zusammenarbeit wenig überraschend. Leica spricht von einer gemeinsamen Entwicklung, die speziell auf die Q2 angepasst worden sei.
So sei bei der Q2 etwa auf ein Deckglas verzichtet worden, was der Bildqualität nochmals zugutekäme. Der ISO-Bereich reicht weiterhin von ISO 50 bis maximal 50 000. Das fest verbaute Summilux 1,7/28 mm Asph hat Leica von der Vorgängerin übernommen.
Die Festbrennweite besteht aus elf
Linsen in neun Gruppen und verfügt über eine hohe Lichtstärke von 1,7.
Die Naheinstellungsgrenze liegt bei 30 cm, im Makromodus sind Aufnahmen ab 17 cm möglich, die Umschaltung in den Makromodus erfolgt bequem direkt am Objektiv.

Gehäuse und Ausstattung
Im Vergleich zur Sony RX1R II mit 113x33x70 mm bleibt die Q2 mit 130x80x92 mm deutlich voluminöser. Neu ist, dass die Leica nun auch gut gerüstet schlechtem Wetter trotzt, denn sie ist nach IP52-Standard gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Wertig mutet auch ihr Gewicht an, denn mit 734 g inklusive Akku ist die Q2 immerhin nochmal um mehr als 200 Gramm schwerer als etwa eine Sony RX1R II. Eine markante Daumenstütze und die rautenförmige Belederung der Frontseite sorgen aber für eine recht gute Griffigkeit.
Dass sich Leica beim Tastenlayout strikt auf das Wesentliche reduziert und zugleich das Handling einfach hält, kennt man von der Q. Neben drei Direkttasten, einem Belichtungskorrektur- und einem Einstellrad sowie dem Crop-Schalter gibt es nur noch zwei programmierbare Fn-Tasten – das war‘s.
Um die Funktion der Fns zu ändern, genügt es, die Taste zwei Sekunden zu halten und aus acht Funktionen die gewünschte im angezeigten Menü auszuwählen. Welche Funktionen das sind, lässt sich im Hauptmenü festlegen. Dieses präsentiert sich gut lesbar auf fünf Tafeln mit maximal acht Einträgen.
Durch Betätigen der Menü-Taste landet man auf dem Reiter „Favoriten“ und gelangt erst durch einen weiteren Tastendruck ins Hauptmenü. Mit zur Ausstattung gehört ein integrierter Bildstabilisator.
Neu findet sich dazu die Option, diesen erst ab 1/60 s oder länger zu aktivieren, was bei Aufnahmen vom Stativ wichtig ist und zudem die Akkulaufzeit schont. Geladen wird die Q2 via Netzkabel. Per USB geht nicht, denn der Leica fehlen sämtliche äußerlichen Anschlüsse.